30 Mrz, 2023

1. Grundlagen Kieselgur, 1.2 Geschichte und Verwendung

30 Mrz, 2023

1.2 Geschichte und Verwendung

Das erste mal wird Kieselgur 1836 von einem Landwirt in der Lüneburgerheide beim Bau eines Brunnen entdeckt. Die Erste Vermutung war dass es sich bei der pudrigen Erde um Kalk handelte, dies stellte sich aber schnell als  Falsch heraus. Es verging einiges an Zeit bis wissenschaftler und Geologen das Mineral begannen genauer zu analysieren und dabei zu entdecken welch wichter Rohstoff dort unter der Erde schlummerte. Kieselgur. Der endeckte poröse Rohstoff erhält von der Wissenschaft den Namen Kieselgur.

Kieselgur, die wie schon im letzten Beitrag beschrieben, während der Eiszeit durch die Ablagerung von Kieselalgenschalen entstanden ist, kommt bzw. kam in der Lüneburger Heide in Schichten von bis zu 30 m vor. Kieselgur wurde durch den Tagebau zu einem bedeutenden Wirtschaftszweig der Lüneburgerheide und deckte bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts den gesamten Weltbedarf. Die Produktion in Deutschland wurde im Jahr 1994 von der Fa. Meyer Breloh auf Grund der Unrentabilität eingestellt. Heute finden sich die größten industriell genutzten Kieselgurvorkommen in Mexiko, im westen der USA aber auch in Spanien.

Obwohl Kieselgur ein vielseitig einsetzbarer und positiver Rohstoff ist, wird der Name oft eng und negativ mit Dynamit in Verbindung gebracht. Alfred Nobel nutzte das starke Absorptionsvermögen von Kieselgur zur Herstellung von Dynamit im Jahr 1867. Allerdings wurden die Eigenschaften der Kieselgur hauptsächlich positiv genutzt. Der Ingenieur Wilhelm Berkefeld erkannte die Filtrierfähigkeit und entwickelte aus Kieselgur gebrannte Filterkerzen. Während der Cholera-Epidemie in Hamburg im Jahr 1892 wurde dieser Berkefeld-Filter erfolgreich eingesetzt.

Heutzutage wird Kieselgur in verschiedenen Wirtschaftszweigen verwendet, wie beispielsweise in Filteranlagen für Getränke, Trinkwasser oder Schwimmbäder, bei der Herstellung von Asphalt, Reifen, Farben, Lack, Zement, Mörtel, Beton, Tabletten und Kosmetika oder auch in der biologischen Landwirtschaft.

«
»